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Darknet – die dunkle Seite des Internet

28. April 2020

Was ist das Darknet?

Der Begriff „Darknet“ geistert nun schon seit geraumer Zeit durch die Medien. Meistens werden damit illegale Machenschaften assoziiert und das „Dunkle Netz“ mit verbotenen Inhalten in Zusammenhang gebracht. Das lässt sich auch nicht wirklich leugnen, doch es steckt mehr dahinter als ein im Verborgenen liegendes Netzwerk.

Suchmaschinen wie Google & Bing machen uns nur einen Teil des Internets zugänglich, indem sogenannte Crawler automatisch das World Wide Web durchsuchen und indexieren. Eine Suchmaschine kann nämlich nur funktionieren indem Inhalte erfasst und kategorisiert werden. Dadurch lassen sich bei Eingabe eines bestimmten Suchbegriffs auch passende Ergebnisse anzeigen.

Der Teil des Internets, der sich durch Google und andere Suchmaschinen nicht automatisiert erfassen lässt, bezeichnet man als Deep Web. Nur autorisierte Personen haben Zugangsberechtigungen und können Inhalte konsumieren. Davon abzugrenzen ist allerdings noch das Darknet, welches einen technisch komplett verschlüsselten Bereich des Internets darstellt. Dieser lässt sich durch den „Tor“ Browser betreten.

The Onion Router

Tor war ursprünglich ein Akronym für „The Onion Router“. Wie bei einer Zwiebel (engl. onion) versteckt Tor Internet-Wege hinter mehreren Server-Schalen. Das seit 2002 aktive Netzwerk verspricht mehr Sicherheit & Anonymität im Internet. Doch viele fragen sich, ob Tor an sich legal ist. Ja das ist es! Die Benutzung von einem Browser stellt keinerlei Rechtsverletzung dar. Gesetzwidrig wird es nur, wenn man ohnehin illegale Machenschaften über das Darknet abwickelt und den Tor Browser benutzt, um seine dubiosen Online-Machenschaften zu verwischen.

Der eigentliche Zweck des Darknet war es nicht Handelsplätze für Drogen- und Waffengeschäfte zu schaffen oder den Zugang zu illegalen pornografischen Inhalten zu erleichtern. Der Grundgedanke war der Schutz der Privatsphäre und die Wahrung der Anonymität. Vor allem der Austausch an Informationen und Gedankengut sollte damit gefördert werden, was in manchen Teilen dieser Welt dank starker politischer Einschränkungen nicht möglich ist.

Ist das legal?

Welche Inhalte in den tiefen Weiten des nicht legalen Darknet zu finden sind wollen wir hier nicht behandeln. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille und eine Dienstleistung kann nicht dafür verurteilt werden, wie User sie benutzen. Diesen Denkansatz könnte man dann so weit spinnen, dass Hersteller von Küchenmessern für Messerattacken verantwortlich gemacht werden. Man muss in diesem Fall den eigentlichen Sinn des verschlüsselten Darknet verstehen und wissen, dass es hier um Wahrung eigener Rechte geht.

Die beliebteste Seite ist z.B die Onion-Version von Facebook. Rund 1 Million Nutzer sollen sich regelmäßig aufhalten (Quelle: Chip 2022). Dieser Teil des Deep Web hat nichts mit illegalen Aktivitäten zu tun. Vielmehr ist Facebook in Ländern wie China, Iran oder auch Teilen von Afrika nur darüber zu erreichen. Die vom Tor-Netzwerk gebotene Anonymität, die einige Kriminelle im Darknet ausnutzen, ist für Millionen andere die einzige Möglichkeit, staatliche Zensurmaßnahmen zu umgehen. Nur 1-3% der Tor-Nutzer surfen überhaupt erst Seiten im Darknet an.

Fazit

Beschäftigt man sich einmal genauer mit dem Darknet, so erkennt man, dass die eigentlichen Möglichkeiten des Tor Browsers einen großen Mehrwert bieten. Dass gewisse Menschen Anonymität ausnutzen, um gegen das Gesetz zu verstoßen, lässt sich leider nicht so einfach verhindern. Gegen die Benutzung des Darknet spricht aber nichts, wenn man Wert darauf legt, dass das eigene Userverhalten nicht getrackt werden soll.

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