Digitalsteuer in Österreich
9. Januar 2020
Digitalsteuer in Österreich & die Reaktion von Google
Mit 1. Jänner 2020 tritt in Österreich die sogenannte Digitalsteuer in Kraft.
Für Werbeeinnahmen aus Online-Werbung, die in Österreich ausgespielt wird, werden von nun an fünf Prozent Digital Service Tax fällig. Der Internetriese Google macht es sich einfach und wälzt die entstandenen Kosten auf Werbetreibende ab.
Das eigentliche Vorhaben war es große Digitalunternehmen zu besteuern, die mit Online-Werbung ihre Umsätze generieren, ohne dabei österreichische Unternehmen zu belasten. Doch es kommt leider anders. Die neue Abgabe für Werbeeinnahmen von fünf Prozent trifft nicht die eigentlich geplante Zielgruppe, die von der Politik anvisiert wurde. Obwohl sie nur für Unternehmen mit einer Umsatzschwelle ab € 750 Millionen gilt, macht es sich der Internetgigant Google einfach. Google schiebt diese Kosten gekonnt auf Werbetreibende ab.
Statement von Google
„Google erhebt diese Gebühr für Anzeigen, die von Nutzern in Österreich angesehen werden, da die Kosten für die Geschäftstätigkeit in Österreich aufgrund der Einführung der neuen Digital Service Tax um fünf Prozent gestiegen sind“, heißt es in einer E-Mail. Seit Ende Jänner bekommen Werbetreibende diese von Google zugeschickt.
Mit dieser fünf prozentigen Erhöhung für Googles Kunden ist voraussichtlich dieses Jahr, frühestens im zweiten Halbjahr 2020, zu rechnen. Google bereitet mit dem oben genannten Schreiben Werbetreibende bereits auf die Preiserhöhung vor. Diese gilt für jede Werbung, die Nutzern in Österreich angezeigt wird. Dabei kommt es nicht darauf an, ob Sie in Österreich sitzen, sondern, dass Ihre Werbung in Österreich ausgespielt wird. Einen kleinen Lichtblick gibt es allerdings doch. Rückwirkend für das erste Halbjahr 2020 wird die Gebühr von Google nicht verrechnet.
Fazit
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat bekanntgegeben, dass sich mehr als 130 Länder in Paris darauf geeinigt haben, bis Ende 2020 eine Lösung zu finden. Ziel ist eine gerechtere Besteuerung von Internetriesen.
Die grundlegende Idee der OECD ist es, dass Unternehmen wie Google, Facebook und Amazon dort Abgaben zahlen, wo sie auch ihre Umsätze erwirtschaften. Wie und ob es der Politik gelingt dieses Ziel umzusetzen steht noch in den Sternen. Es ist allerdings damit zu rechnen, dass Anbieter wie Amazon und Facebook dem Beispiel von Google folgen werden. Zukünftig werden Werbeflächen in Österreich wahrscheinlich teurer verkauft. Unsere Begeisterung hält sich in Grenzen – man darf abwarten wie sich die Situation dieses Jahr noch entwickeln wird.