Werbeanzeigen auf ChatGPT – welche Chancen sich ergeben könnten
3. Dezember 2025

Was bisher über OpenAIs Werbepläne bekannt ist
Aktuell gibt es noch kein offizielles Werbeprodukt, aber mehrere Hinweise, dass ChatGPT ab 2026 Werbung integrieren wird. OpenAI hat bereits bestätigt, dass Anzeigen grundsätzlich geplant sind. Branchenberichte und Personal-Ausschreibungen zeigen klar: OpenAI baut eine eigene Werbe-Infrastruktur auf.
Der entscheidende Punkt: Die Werbung soll anders funktionieren als klassische Display– oder Suchanzeigen. Sam Altman, der Mitgründer und ehemalige CEO von OpenAI, meinte, er wisse noch nicht genau, wie das final aussehen wird. Erste Tests in der App deuten jedoch auf Formate wie „Search Ads“ oder kleine gesponserte Module hin.
Wie Anzeigen in ChatGPT integriert werden könnten
- Gesponserte Antworten oder Empfehlungen: Wenn jemand ChatGPT etwa nach einer Dienstleistung oder einem Produkt fragt, könnte die Antwort ergänzt werden durch Hinweise wie „Sponsored“ oder „Anzeige“. So bekommt der Nutzer eine Empfehlung — ähnlich wie eine Standard Anzeige.
- Kontextuelle Anzeigen basierend auf User-Daten/Memories: Dank der „Memory“-Funktion (also was ChatGPT über vorherige Gespräche weiß), könnten Anzeigen sehr gezielt und personalisiert ausgespielt werden — etwa basierend auf Interessen oder früheren Anfragen.
- Such-Ads innerhalb ChatGPT: In einer Beta einer mobilen App wurden Hinweise auf Elemente wie „search ad“ oder „ads carousel“ entdeckt — also Anzeigen, wenn Nutzer ChatGPT als Suchhilfe oder Recherche-Tool verwenden.
- Empfohlene Inhalte oder Services mit Link-Out: Statt dass der Chat selbst Werbung enthält, könnte ChatGPT bei bestimmten Fragen „empfohlene Anbieter“ anzeigen — mit Link auf deren Website oder Service. Damit wäre der Nutzer noch in der Chat-Umgebung, aber mit einem klaren Call-to-Action.
Unterschiede zu Google Ads und Social Ads
ChatGPT-Ads würden sich weniger wie Werbung anfühlen und stärker wie Empfehlungen wirken. Während Google Ads über Keywords getriggert werden und Social Ads über Zielgruppenprofile laufen, befindet sich ChatGPT direkt in einem Gespräch. Die Werbebotschaft taucht also im Moment der aktiven Problemlösung auf – genau dann, wenn jemand offen für Vorschläge ist.
Das schafft eine ganz andere Aufmerksamkeitssituation. Nutzer lesen keine Anzeigen „nebenbei“, sondern erhalten sie in einer Antwort, die sie ohnehin konsumieren wollen.
Gleichzeitig entsteht ein neuer Balance-Akt: Vertrauen ist bei ChatGPT extrem hoch. Werbung muss also sehr sauber gekennzeichnet und unaufdringlich sein, um dieses Vertrauen nicht zu gefährden.
Chancen und Risiken für Dienstleister
Hier sind die wichtigsten Chancen und Risiken, die sich für Dienstleister beim Einsatz von ChatGPT-Ads ergeben können.
- Sehr präzise Ausspielung:
ChatGPT versteht den Kontext einer Frage viel besser als klassische Werbeplattformen. Dadurch kann Werbung genau im Moment erscheinen, in dem jemand aktiv nach einer Lösung sucht.
- Geringer Wettbewerb am Anfang:
Wenn der Kanal neu ist, werben dort noch wenige Unternehmen. Das bedeutet niedrigere Kosten und höhere Sichtbarkeit – ein Vorteil für alle, die früh testen.
- Höhere Aufmerksamkeit der Nutzer:
Nutzer interagieren bewusst mit ChatGPT und lesen Antworten aufmerksam. Anzeigen, die als Empfehlung integriert sind, können dadurch stärker wirken als typische Banner oder Social Ads.
- Schwierige Erfolgsmessung:
Es ist noch unklar, wie zuverlässig man erkennen kann, ob Kontaktanfragen oder Klicks tatsächlich durch ChatGPT-Ads entstanden sind.
- Vertrauensrisiko:
Wenn Werbung im Chat zu aggressiv wirkt, kann das Vertrauen der Nutzer in die Antwortqualität und in die beworbene Marke sinken.
- Abhängigkeit von einer neuen Plattform:
OpenAI kann Regeln, Preise oder Formate jederzeit ändern. Wer früh einsteigt, muss damit rechnen, dass sich das Werbesystem noch oft weiterentwickelt und anfangs instabil ist.
Wann es sinnvoll wäre, diesen Kanal zu testen
Für dich und ähnliche Unternehmen könnte ein Test interessant werden, sobald erste stabile Formate veröffentlicht sind. Vor allem dann, wenn du mit Nischen-Dienstleistern arbeitest und bereit bist, neue Kanäle auszuprobieren. Wichtig ist eine saubere Erfolgsmessung, damit du nachvollziehen kannst, ob Anfragen oder Terminbuchungen tatsächlich durch ChatGPT-Ads ausgelöst wurden.
Unser Fazit
ChatGPT-Ads könnten ab 2026 eine ganz neue Form der Werbung einführen – persönlich, kontextbezogen und direkt im Moment der Problemlösung. Für Dienstleister und KMUs kann das zu einem wertvollen Kanal werden, weil die Nutzer in einem besonders aufmerksamen Zustand erreicht werden. Noch gibt es viele offene Fragen, doch genau darin liegt die Chance für frühe Tester.
Wenn du möchtest, können wir gemeinsam überlegen, wie ein erster Pilot für deine Zielgruppen aussehen könnte und welche Botschaften besonders gut funktionieren würden.




