Wie AI Overviews das Suchverhalten verändern
26. November 2025

Was AI Overviews sind und wie sie funktionieren
Google integriert mit den AI Overviews eine neue Antwortschicht direkt oberhalb der klassischen Suchergebnisse. Statt nur eine Liste von Webseiten zu liefern, fasst die KI Inhalte aus dem Web zusammen, gibt Handlungsempfehlungen und beantwortet Fragen in einem einzigen kompakten Block.
Für Nutzer bedeutet das: Weniger Klicks auf externe Seiten, da viele Antworten direkt in der Suche verfügbar sind.
Für Werbetreibende bedeutet es: Der sichtbare Raum in der Google-Suche verändert sich grundlegend.
Aktuelle Beobachtungen aus den USA und Auswirkungen auf das Klickverhalten
In den USA sind AI Overviews bereits deutlich stärker ausgerollt. Laut ersten Marktbeobachtungen testet Google zudem Anzeigen, die direkt innerhalb oder unmittelbar unterhalb dieser Overviews erscheinen.
Das führt zu zwei wesentlichen Veränderungen:
1. Weniger klassische Klicks auf organische Ergebnisse und Standard-Suchanzeigen:
Die KI beantwortet vor allem informationsorientierte Suchanfragen sofort. Dadurch sinkt die Interaktion mit den darunterliegenden Ergebnissen.
2. Höhere Aufmerksamkeit auf die AI-Antwort selbst:
Nutzer orientieren sich zunehmend am vorgeschlagenen Lösungsweg der KI. Marken, die in den Antworten oder Anzeigenbereichen rund um die Overviews präsent sind, gewinnen an Bedeutung.
Branchenexperten beobachten, dass generische Suchanfragen bereits deutlich weniger Zugriffe auf die Website erzeugen, während Suchanfragen mit Kaufabsicht weiterhin stabil performen.
Warum organische Ergebnisse und klassische Suchanzeigen an Sichtbarkeit verlieren könnten
Mit der zunehmenden Nutzung von AI Overviews verlagert sich die allgemeine Recherche auf die KI. Nutzer müssen nicht mehr durch mehrere Webseiten klicken, um Antworten zu erhalten – sie bekommen die wichtigsten Informationen direkt im Suchfenster.
- Informationsorientierte Keywords:
Hier wird die KI einen Großteil der Anfragen abfangen. - Klassische Suchanzeigen in den unteren Bereichen:
Wenn die KI die Bühne der oberen Suchergebnisseite von Google dominiert, sinkt die relative Sichtbarkeit für alle darunterliegenden Platzierungen. - Organische Rankings:
Selbst Top-1-Rankings, also ganz oben in den unbezahlten Google-Ergebnissen zu stehen, verlieren an Wert, wenn die KI davor eine vollständige Antwort liefert.
Transaktionale und kaufnahe Suchanfragen bleiben relevant, da Nutzer hier weiterhin aktiv vergleichen, Angebote prüfen oder konkret kaufen möchten. Doch der Traffic-Mix wird sich spürbar verschieben.
Wie sich das Nutzerverhalten in Österreich mittelfristig verändern wird
Auch wenn AI Overviews in Österreich später eingeführt werden, erwarten wir vergleichbare Veränderungen. Nutzer passen sich erfahrungsgemäß schnell an neue Komfortfunktionen an. Sobald Antworten ohne Klick verfügbar sind, wird das Suchverhalten effizienter und kürzer.
- Weniger organischer Traffic bei generischen Suchbegriffen
- Stärkere Bedeutung der Markenbekanntheit (branded searches)
- Höhere Abhängigkeit von automatisierten Google-Kampagnentypen (z.B. PMax und Demand Gen Kampagnen)
- Wachsende Bedeutung einer sauber strukturierten Datenbasis für KI-gesteuerte Systeme
Als Performance-Marketing-Agentur rechnen wir mit einem klaren Shift: Weg vom Fokus auf einzelne ausgewählte Keywords, hin zu ganzheitlichen, datengetriebenen Kampagnenstrukturen.
Handlungsempfehlungen für Werbetreibende
Hier ein paar bewährte Tipps, wie Betriebe mehr aus ihrem Budget herausholen:
1. Performance Max als Fundament
PMax nutzt KI-basierte Signale, Zielgruppen und Creatives, um Nutzer über alle Google-Kanäle zu erreichen. Die Bedeutung dieses Kampagnentyps steigt, weil Keyword-Signale allein, also Hinweise aus einzelnen Suchbegriffen, die Google nutzt, um die Nutzerabsicht zu erkennen, immer weniger ausreichen.
2. Demand Gen für frühe Aufmerksamkeit
Da sich viele Suchanfragen künftig direkt in der KI-Schicht beantworten, wird es entscheidend, Nutzer schon früher zu erreichen. Demand Gen verbindet visuelle Anzeigenformate mit passenden Zielgruppen und hilft, Interesse aufzubauen, bevor jemand aktiv sucht. Damit können Unternehmen Reichweite und Markenwiedererkennung steigern und die Informationslücken durch AI Overviews ausgleichen.
3. Branding und Wiedererkennung stärken
Wenn weniger geklickt wird, gewinnt die Marke selbst an Wert. Unternehmen müssen sicherstellen, dass Nutzer sie wiedererkennen, auch wenn sie weniger direkt über die Suche interagieren.
4. Hohe Datenqualität und sauberes Tracking
Je präziser die Datenbasis, desto besser können KI-Systeme Nutzer richtig einordnen. Conversion-Tracking bedeutet, messbar zu machen, welche wichtigen Aktionen auf der Website passieren – zum Beispiel Kontaktanfragen, Formularabschlüsse oder Buchungen. Ohne diese Daten kann Google keine sinnvollen Optimierungen durchführen.
5. GEO-Strategien schärfen
Lokale Zielgruppen werden bei AI Overviews wichtiger. GEO steht für geografische Aussteuerung von Kampagnen: also klare Standortausrichtung, regionale Zielgruppen und passende lokale Inhalte. Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Werbung exakt dort ausgespielt wird, wo ihre potenziellen Kunden sich befinden.
Unser Fazit
AI Overviews markieren einen der größten Umbrüche in der Google-Suche der letzten Jahre. Immer mehr Antworten werden direkt in der KI dargestellt, wodurch klassische Suchergebnisse und Anzeigen weniger Aufmerksamkeit erhalten. Für Unternehmen bedeutet das: Sichtbarkeit entsteht künftig nicht mehr nur über Keywords, sondern vor allem über datengetriebene Kampagnen, starke Markenpräsenz und sauberes Tracking. Wer diese Entwicklungen frühzeitig aufgreift, kann sich langfristig besser positionieren und weiterhin qualifizierte Anfragen generieren.
Wenn du dabei Unterstützung brauchst oder wissen möchtest, wie du deine Werbestrategie an die neue Suchlandschaft anpassen kannst, begleiten wir dich gerne.




